Am 06.02.2008, 14:00 – 18:15 h fand das 18. BOW-Forum in der Fachhochschule des Mittelstands, Bielefeld, statt. Zu dem Thema Komplexität bewältigen präsentierten kompetente und prominente Redner und Moderatoren neue Erkenntnisse.
Günter Koch, BOW-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Ludwig Peithmann GmbH & Co. KG, begrüßte die Gäste an Stelle von Lena Strothmann, der Vorsitzenden des BOW und Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, die krankheitsbedingt fehlte. Professor Dr. Richard Merk, Geschäftsführer der FHM, wies auf die rasante Entwicklung seiner Hochschule hin. Habe es anfangs zwei Studiengänge gegeben, so biete die FHM inzwischen 17 an.
Komplexe Zusammenhänge vereinfacht darstellen und dennoch die Realität im Blick behalten, das empfahl Professor Dr. Stefan Kühl, Soziologe an der Universität Bielefeld. Kühl erinnerte an die Bestseller „Simplify your life“, der das Bedürfnis der Menschen nach Vereinfachung bediene. Normalerweise werde davon ausgegangen, dass die Komplexität in Unternehmen und Verwaltungen durch eine Vielzahl von Regeln produziert werde, erklärte Kühl und stellte die Gegenthese auf, dass nämlich mit nur sehr wenigen Regeln eine sehr hohe Komplexität produziert werden könne. Als Beispiel möge man sich das Schachspiel vor Augen halten.
Die zunehmende Komplexität und Ungewissheit mache Prognosen schwierig, gleichwohl komme es bei der Entscheidungsfindung darauf an, mehrere Zukünfte vorauszudenken und diese Szenarien für die Planung zu nutzen, meinte Dr. Alexander Fink, ScMI Scenario Management International AG. Er beschrieb sehr plastisch, wie noch vor wenigen Jahrzehnten die heutige Bedeutung des Internet oder des PCs unvorstellbar gewesen sei.
Das praktische Beherrschen von Komplexität beschrieb Dr. Dieter Dresselhaus, Geschäftsführender Gesellschafter der Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG. Er erklärte seinen geschäftlichen Erfolg dadurch, dass individuelle Kundenwünsche durch eine hohe Produktverfügbarkeit erfüllt würden und dass intelligente Prozesse das notwendige komplexe Vorgehen handhabbar machen.
Wirtschaftsjournalist Erik Händeler schließlich stellte die These auf, dass eine neue Kultur der Zusammenarbeit und das Wissen über den Umgang mit dem Wissen in der Informationsgesellschaft den Wohlstand wieder steigen lassen könnten.