Auf dem 17. BOW-Forum setzten sich ca. 100 Fach- und Führungskräfte der regionalen Wirtschaft mit den “Zukunftsszenarien für mittelständische Unternehmen“ auseinander. Nachdem das BOW-Vorstandsmitglied Herbert Sommer die Teilnehmer begrüßt und einen Überblick über das Thema gegeben hatte, erläuterte Dr. Hannes Frank die Innovationsstrategie des lippischen Klebstoffherstellers Jowat.
Mit dem Thema “Deutschland 2020 – Nichts bleibt wie es ist – Und wenig kommt von ganz allein. Die einzige Konstante der Zukunft ist der Wandel” erläuterte Klaus-Peter Schöppner die Chancen und Risiken künftiger Entwicklungen und wies darauf hin, dass es unser aller Entscheidung ist, in welche Richtung sich Deutschland bewegen wird. Werden wir
a) eine soziale Gesellschaft in europäischer Tradition mit relativ starkem Staat und einer Gesellschaft, die hohen Wert auf Solidarität und Nachhaltigkeit legt und dafür geringeres wirtschaftliches Wachstum in Kauf nimmt – mit allen Folgen für ihre Sozialsysteme
oder beschreiten wir den Weg in
b) eine leistungsorientierte Gesellschaft mit wirtschaftlich sehr dynamischer Entwicklung, gesteuert vom Markt und von globalem Wettbewerb. Das setzt allerdings eine flexible Gesellschaft voraus: mit der Bereitschaft zu hoher Eigenverantwortung und größerem sozialen Risiko?
Zwischen beiden Szenarien entsteht ein Möglichkeitsraum für das, was in der Zukunft sein könnte – es ist keine Vorhersage. Die Zukunftsbilder beinhalten aus heutiger Sicht Licht und Schatten, positiv und negativ, gut und schlecht.
Nach der Kaffeepause erläuterte Oliver Schael das Innovationsmanagement in der Hettich Unternehmensgruppe. Am Ende der informationsreichen Veranstaltung informierte Prof. Dr. Gunther Olesch in einem sehr engagierten Vortrag über den Unternehmenserfolg durch innovatives Personalmanagement bei Phoenix Contact. Er wies besonders darauf hin, dass nur ethisches Handeln, das auf Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung beruht, dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg bringt. Ein kurzfristiger Blick auf den Gewinn (“um Gewinn abzuschöpfen, nicht, um zu investieren”), wie es häufig bei Aktiengesellschaften üblich sei, könne der Volkswirtschaft nur schaden. Als vorbildlich sind in diesem Zusammenhang die Unternehmen des Mittelstandes (insbesondere die inhabergeführten Unternehmen) anzusehen.
Im Wirtschaftsteil der Neuen Westfälischen und des Westfalen-Blatts wurde über die Veranstaltung berichtet.